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Alternativen zum ÖPNV in Stuttgart

Jeder der in Stuttgart nicht darum herum kommt mit der S-Bahn zu fahren kennt das Thema – fast jeden Tag ist das Marode überlastete Netz kurz vor dem Kollaps. Sei es die berühmte Weichenstörung oder die allseits beliebte Signalstörung die Gründe sind austauschbar und der geplagte Pendler interessiert sich – dank Gewöhnung und Routine – fast nicht mehr für die leidigen Details.  Genauso verlässlich wie die Störungen sind außerdem auch die Jährlichen Preiserhöhungen der VVS …  Es wurde also höchste Zeit mal eine Alternative auszuprobieren.

Da das Auto keine Alternative ist und die tägliche Strecke von Zuffenhausen nach Österfeld nur schwerlich zu Fuß zu schaffen ist bleibt erstmal das Fahrrad. Schon früher war ich gerne ein Fahrradpendler aber ich muss schon zugeben das die 370 Höhenmeter vom tiefen Zuffenhausen und hochliegende Österfeld diese Möglichkeit lange verwehrt hatte. Der Schritt zum Elektrofahrrad war also unumgänglich.  Mit einem  „Pedelec“ (link) wird zum einen die täglich zu überwindende Höhe entschärft und zudem kann damit die oftmals fehlende Dusche im Büro entfallen.

Nach den ersten 1000 km (täglich 30 km) und immerhin den wärmsten Sommerwochen die ich in Stuttgart je erlebt hatte, kann ich sagen:  das E-Bike ist definitiv eine reale und gute Alternative zum ÖPNV in Stuttgart. Zugegeben habe ich auch mittlerweile eine wunderschöne Strecke gefunden, sicherlich wird nicht jeder den Luxus eines so schönen Waldweges (durch das schöne Feuerbacher Tal über den Birkenkopf) haben, aber dann wohl auch selten so viele Höhenmeter.  Übrigens ist die Fahrt mit dem E-Bike mit ca. 38 Minuten  auch noch Zeitlich kürzer als die Verbindung U-bahn + S-Bahn mit 43 Minuten! Bleibt noch abzuwarten wie ich die Alternative im Winter durchhalte. Eins ist jedenfalls klar – der ÖPNV in Stuttgart hat es verdient das man Alternativen sucht! Pack es an und versuch es! Es gibt immer einen Weg und egal welchen du wählst – er beginnt immer mit dem ersten eigenen Schritt!

( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )

Gemeinderat tagt zu Stuttgart 21

Karikatur: Kostas Koufogiorgos www.koufogiorgos.de
„Wetterkuhn“ – Karikatur: Kostas Koufogiorgos www.koufogiorgos.de

Heute fand das erste von voraussichtlich zwei Treffen des Gemeinderatsausschusses zu Stuttgart 21 in öffentlicher Sitzung statt. Es ging um  die Themen „Leistungsfähigkeit des Bahnknotens“ und „Zukunftskonzept Infrastruktur – Ausbaumöglichkeiten des Bahnknotens für den ÖPNV und den Regionalverkehr“. Der Punkt „Brandschutz“ wurde auf die zweite Sitzung (am 15.11.16) vertagt. Es blieb keine Zeit nachdem man die ersten 40 Minuten über den (voraussehbar) viel zu kleinen Sitzungssaal diskutiert hatte und dann in einen größeren umgezogen war. Bei der Sitzung kamen auch die Ansichten einiger weniger Experten der Umstieg 21 Befürworter kurz zur Sprache. Hier ein Fazit von Dr. rer. nat. Christoph M. Engelhardt (Physiker, Analyst) und Dr. Kathrin Grewolls, MEng. (staatlich vereidigte Sachverständige für vorbeugenden Brandschutz) im Nachgang in einer kurzen PK von SöS/Linke

Neben den im Großen und Ganzen wenig überraschenden und bekannten Standpunkten von DB und Land sowie den Projektkritikern verwies Herr Engelhardt beim Punkt „Zukunftskonzept Infrastruktur – Ausbaumöglichkeiten des Bahnknotens für den ÖPNV und den Regionalverkehr“ allerdings direkt auf das Konzept Umstieg21. Bei diesem Punkt erscheint Ihm dies als einzig Sinnvolles Zukunftskonzept für die Infrastruktur Stuttgarts. Engelhardt wörtlich „Aus unserer Sicht ist es natürlich ein Treppenwitz wenn man hier in einer Veranstaltung zur Leistungsfähigkeit von Stuttgart 21 praktisch schon über die alternativen Baumaßnahmen redet und ein Großteil der Vorschläge sind tatsächlich Reparaturen von Fehlern am Großprojekt.“ Er wies Beispielsweise darauf hin, dass die in der Sitzung oft erwähnte ETCS-Technik bei Großbahnhöfen nach Meinung von Fachleuten keine Verbesserung bringt. Scharf Kritisierte er aber auch das Verbot heute dass die Experten nicht auf Fragen antworten durften. Er empfinde dies als einen Maulkorb der nichts mehr mit Demokratie zu tun habe.

Abschließend verwies er darauf dass Herr Kuhn in einem Verwaltungsausschuss am 06.07.16 zusagte dass „offene Fragestellungen … geklärt werden müssen“ und kritisierte damit das aktuelle Verfahren. Um dies nicht nur als verbale einfache Kritik zu äussern verteilte er anschließend an alle Gemeinderatsmitglieder die noch offenen Fragen
(Siehe Bilder des verteilten Originals: Seite 1/2/3/4/5)

Leider konnte ich während der Sitzung nicht dokumentieren welche Folien dem Gemeinderat gezeigt wurden da der Veranstalter das Fotografieren untersagt hat. Zitat: „Foto- und Filmaufnahmen sind nur bis zum Beginn der Sitzung möglich. Während der Sitzung sind solche Aufnahmen weder gewünscht noch zulässig.“
Meine Bilder Rund um die Veranstaltung (link)

( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )

Bilder (51 Stück) der Stadt Stuttgart (link)
Folien der Vortragenden soweit veröffentlicht (Quelle)
Beitrag der DB Dokument 119977
Beitrag der SSB Dokument 119978

Leistungsfaehigkeit Verkehrsministerium Dokument 120010 Nahverkehr Verkehrsministerium Dokument 120011
Christoph Engelhardt zur Leistungsfaehigkeit
Christoph Engelhardt zum Zukunftskonzept Infrastruktur
(Diese Folien Stand (27.10./14:15) in der hier verlinkten Version habe ich vor Ort auch gesehen)

Folien bei denen nachträglich Kommentare eingefügt wurden:
Christoph Engelhardt-Leistungsfaehigkeit mit Kommentaren
Christoph Engelhardt-Zukunftskonzept Infrastruktur mit Kommentaren

Stuttgart und die S-Bahn

S2 am HBF (tief)
©2014 – S2 am HBF (tief)

So mancher bewegte Mensch in Stuttgart nutzt ja heutzutage gerne mal die Öffentlichen Nahverkehrsmittel. Unter anderem gehört dazu ja auch die Stadtschnellbahn kurz S-Bahn genannt. Nun wird es so manchem aus dem Raum Stuttgart in den letzten Monaten, wenn nicht sogar schon Jahren, aufgefallen sein das dieser Verkehrsweg massiv von Problemen und Ausfällen betroffen ist. Stuttgart und die S-Bahn weiterlesen

Kontext:Wochenzeitung – Artikel zur geplanten zweiten Münchner S-Bahn-Stammstrecke

Symbolfoto
Symbolfoto

In München steht ein Hofbräuhaus. Und auch der Plan, die Innenstadt für eine zweite S-Bahn-Strecke zu untertunneln. Wegen explodierender Kosten und fehlender Genehmigungen aber immer mehr in den Sternen. Bahn, Freistaat und Stadt halten bislang an dem Milliardenprojekt fest. Dabei gibt es wesentlich einfachere und günstigere Alternativen. Ähnlichkeiten mit Stuttgart 21 sind mehr als zufällig.

zum Kontext:Wochenzeitung Artikel