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KEIN Zug wird fahren – Bei Stuttgart 21

Warum der unzureichende Brandschutz in den Zulauftunneln eine Inbetriebnahme nicht zulässt.

Das Faktencheckportal WikiReal.org (Link), das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 (Link) sowie die projektkritischen Ingenieure22 (Link) informierten in der Pressekonferenz am 19.04.2024 in Stuttgart über den mangelnden Brandschutz in den Zulauftunneln des Bahnhofsprojekts Stuttgart 21 (S21). Sie halten eine Inbetriebnahme für ausgeschlossen.

Die Deutsche Bahn AG wie auch die Genehmigungsbehörde Eisenbahn-Bundesamt (EBA) hatten zu keiner Zeit die Anforderung der Tunnelrichtlinie, dass die „Selbstrettung gewährleistet“ sein muss, hinreichend geprüft. Insbesondere auch nicht, nachdem für die Inbetriebnahme für 2,5 Mrd. Euro Züge mit verdoppelter Personenkapazität angeschafft wurden.

Dr. Christoph Engelhardt von WikiReal.org wies darauf hin, dass bei halbierter Rettungswegbreite und einer Personenkapazität der Züge rund vierfach über dem Üblichen in so langen Tunneln eine Evakuierung nicht rechtzeitig möglich ist. Denn durch die verengten Querschnitte holt auch der Rauch die Fliehenden etwa doppelt so schnell ein, wie von den Planern angenommen. Engelhardt: „Eine Inbetriebnahme mit den geplanten Zügen unter Einhaltung der Brandschutz-Standards ist ausgeschlossen.“ Insbesondere nachdem der Bahnanwalt im VGH-Verfahren Nachbesserungen aus statischen Gründen ausgeschlossen hat.

Weltweit werden vergleichbare Tunnel gleich in mehreren Parametern für Abermillionen Euro extra sehr viel sicherer gebaut. Sie erreichen alle ein um Faktoren höheres Sicherheitsniveau. Engelhardt spricht vom „Geisterfahrerproblem“: „Entweder sind die S21- Tunnel falsch ausgelegt oder aber alle anderen mehr als 50 internationalen Tunnel.“

Dipl. phys. Roland Morlock von den Ingenieuren22 weist auf die betrieblichen Rückwirkungen des Brandschutzes hin: „Das Brandschutzkonzept sieht die Weiterfahrt bzw. das Rollen eines brennenden Zuges in den Tiefbahnhof vor. Dazu müsste aber sowohl der Tunnel wie auch ein entsprechendes Bahnsteiggleis im Bahnhof ständig freigehalten werden. Der anvisierte Hochleistungsbetrieb mit drei Zügen gleichzeitig im Tunnel ist nicht bei sicherer Betriebsführung nicht möglich. Mit der Beschränkung auf einen Zug im Tunnel sinkt die Leistung des Bahnhofs auf unter 30 Züge pro Stunde, damit sind weder die geplanten Fahrpläne noch der heutige Verkehr darstellbar.“

Auf Anfragen antworten Bahn und EBA, der Brandschutz erfülle die Sicherheitsanforderungen und sei regelkonform genehmigt, ohne aber bspw. die Dimensionierung der Rettungswege nach der Personenzahl vorlegen zu können. Dass aber Bahn und EBA sehr genau wissen, dass das schon zur Planfeststellung nötig gewesen wäre, zeigen neu aufgetane Dokumente.

Dieter Reicherter, Vorsitzender Richter am Landgericht a.D., Sprecher des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21 fasst das Urteil des Verwaltungsgerichtshofs Mannheim (VGH) vom 21.11.2023 zum Tunnelbrandschutz zusammen. Der VGH hatte nicht den Brandschutz in der Sache verhandelt, lediglich die Klagebefugnis der Kläger: „Dagegen, dass das EBA die Selbstrettung nicht prüft, können Individuen nicht klagen, weil das EBA gesetzlich verpflichtet ist, die Selbstrettung zu prüfen.“

Engelhardt übersetzt dieses Urteil so: „Der Gesetzgeber hat damit dem EBA die »License to kill« gegeben. Eine weitere Schlussfolgerung ist: Wer die Feuerwehr erfolgreich täuscht, darf lebensgefährlich bauen. Und wir können belegen, dass die Zustimmung der Feuerwehr in sämtlichen wesentlichen Punkten des Tunnel-Brandschutzes nur durch Betrug erreicht wurde.“

Dipl. Geogr. Joris Schoeller, Pressesprecher von WikiReal.org schließt: „Wir Kritiker stehen jederzeit für einen professionellen und öffentlichen Faktencheck zur Verfügung, um alle offenen Punkte zu klären. Dem steht nichts im Wege – außer die Projektumsetzer hätten etwas zu verbergen.“

Pressemitteilung von Dr. Christoph Engelhardt / Joris Schoeller

Die in der PK gezeigten Folien als PDF (Link)

Ein Video der Pressekonferenz mit Dank an „Michael Kultur“:

12 Jahre Schwarzer Donnerstag – eine Demo gegen das Vergessen.

Zwölf Jahre sind vergangen aber vergessen ist nichts. Unter einem großen lebhaften Schwarm Staren trafen sich am 30. September 2022 Gegner des Immobilienprojektes vor der Ruine des einst schönen Stuttgarter Kopfbahnhofes (dessen Eröffnung sich übrigens in diesem Jahr zum hundertsten Mal jährt). Impressionen der Demonstration gegen Stuttgart 21 und gegen die Polizeigewalt am 30.09.2010 im Mittleren Schlossgarten.

Mehr Bilder im Archiv (Link)

( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )

2922 Tage – Schwarzer Donnerstag in Stuttgart

Die Bürgerbewegung gegen S21 erinnerte am 29.9.2018 mit einer Samstagsdemo vor dem Stuttgarter Kopfbahnhof zum achten Mal an den „Schwarzen Donnerstag“. Beim brutalen und rechtswidrigen Polizeieinsatz gegen S21-Gegner im Stuttgarter Schlossgarten wurden am 30. September 2010 etwa 400 Demonstranten verletzt, einige davon schwer.

Der Demozug führte vom Hauptbahnhof über den Gebhard-Müller-Platz, vorbei am Landtag, über Planie und Schillerplatz zum Stuttgarter Rathaus.

Schwabenstreich mit Volker Lösch vor dem Stuttgarter Rathouse

Alle Bilder der Demonstration im Archiv (link)
Die Reden der Demonstration als PDF
Rede Dieter Reicherter / Rede Michael Brandt / Rede Monika Lege

Schweigemarsch am 30.09.2018 (link)

Wir vergessen nicht!
2010 / 2011 / 2012 / 2013 / 2014 / 2015 / 2016 / 2017

( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )

Der 30.09.2017 – Wir vergessen nicht!

Vor sieben Jahren meinte ein gewisser „Stefan Mappus“ (seinerzeit der nie wirklich gewählte Ministerpräsident von Baden-Württemberg) das dieses sinnlose Immobilienprojekt Stuttgart 21 es wert wäre mit aller Gewalt durchgesetzt zu werden. Heute können es sich schon wieder viele Menschen nicht vorstellen und  denken bei Polizeigewalt immer nur ans Ausland oder allenfalls noch an Hamburg etc. Aber NEIN es ist hier passiert und es ist in Stuttgart passiert und JA  es benötigt lediglich einen neuen Befehl und es würde wieder passieren! Menschen wurden zusammengeschlagen und verletzt.

Der 30.09.2017 – Wir vergessen nicht! weiterlesen

Kontext-Abend zum Schwarzen Donnerstag

08.12.2014 – Kurz nach dem unerwarteten und überraschenden Abbruch des Prozesses gegen einige wenige verantwortliche Polizeiführer der mittleren Befehlsebene am 30.09.2010 – lud die KONTEXT:Wochenzeitung zur Podiumsdiskussion in den Württembergischen Kunstverein ein. Zur Diskussion unter der Moderation von Willy Reschl stellten sich Dieter Reicherter (Richter a. D.), Jürgen Bartle (Autor), Johanna Henkel-Waidhofer (Autorin) und Frank-Ulrich Mann (Rechtsanwalt). Ironischerweise dient der WKV zur Zeit als Interimsunterbringung des Baden-Württembergischen Landtags. Man könnte also durchaus behaupten, dass die Diskussion zum Abbruch des Prozesses, über den sich Ministerpräsident Kretschmann so sehr gefreut hat, nun also im Landtag weiter thematisiert wurde.
Einige Impressionen vom Abend:

Mehr Bilder im Archiv (link)

Die interessante Veranstaltung wurde von Fluegel.tv aufgezeichnet und wird dort im Lauf der Zeit zu sehen sein.

Weitere Infos:
KONTEXT:Wochenzeitung (link)
Projekt: Unerhört. Ungeklärt. Ungesühnt. – Das Buch (link)

( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )

4 Jahre AK-Jura

Seit vier Jahren organisieren sich unter dem AK-Jura Menschen für die aktive Hilfe in Rechtsfragen. Alle Bürger die beim Kampf gegen Stuttgart 21 Rechtliche Probleme bekommen finden hier Ansprechpartner. Hier bekommt man schnelle Antworten wenn es brennt sowie auch die Vermittlung von Rechtsanwälten die klare Position gegen S21 bezogen haben. Anhand dieses Anlasses und vor dem Hintergrund hunderter drohender Rechtsfälle Rund um den 20.06. (link) veranstaltete der Arbeitskreis nun eine Versammlung im Mittleren Schlossgarten. Nicht zuletzt für und von den Verfolgten dieses Ereignisses damals wurde versucht etwas Spendengeld zu sammeln um die drohenden Strafen etwas abfedern zu können. 

Alle Bilder dieser Veranstaltung im Archiv (link),
einige Impressionen hier:

Zu allen Bildern dieser Veranstaltung (link)

Video mit Dank an Volker Teichert

( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )

Rahmenlos glücklich?

Die Künstlerin Loubna Forer beschäftigt sich aktuell bei einer ihrer Aktionen mit dem Stuttgarter „Rahmenbefehl“ (es gibt wohl mittlerweile über die Jahre 3 Versionen) Dafür sucht Sie noch weitere ausgediente Bilderrahmen. Wer gerne Spenden möchte oder bei einem Flashmob dabei sein will, meldet sich hier im Kommentar (bitte richtige Mailadresse verwenden – sie wird nicht öffentlich gezeigt) ich leite das dann weiter. 

Wichtige erklärende Links zum Thema:
Öffentl. Erklärung von Richter a.D. Dieter Reicherter
Rede von Dieter Reicherter an der 134. Montagsdemo
Bespitzelt der Verfassungsschutz Parkgebete?
Hausdurchsuchung bei Dieter Reicherter
Nachricht von Dieter Reicherter: Hat die Polizei auch Ihre E-mails?
Der Rahmenbefehl Nr. 2
Richter a. D. Dieter Reicherter zum S21-Rahmenbefehl: Liebe Bespitzelte!
Der Rahmenbefehl Nr. 3

( Alexander Schäfer auf schaeferweltweit.de )

206. Montagsdemo auf neuen Wegen!

PM „Matthias von Herrmann / Pressesprecher der Parkschützer“
aus aktuellem Anlass wird die 206. Montagsdemo gegen Stuttgart 21 am kommenden Montag, 20.1.2014, neue Wege beschreiten: Der Demozug wird vom Stuttgarter Hauptbahnhof zum beschädigten Haus der Landeswasserversorgung im Kernerviertel ziehen. (sww berichtete -link-) Wie von den Stuttgarter Nachrichten berichtet, senkte sich das betreffende Haus an der Schützenstr. 4 durch den darunter gegrabenen S21-Rettungsstollen bereits um mehr als 9 mm ab. Die im Haus aufgetretenen Risse werden von der Landeswasserversorgung inzwischen auch offiziell zugegeben. 206. Montagsdemo auf neuen Wegen! weiterlesen